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Fallstudie DZ BANK: Genossen auf dem Weg zur ganzheitlichen Portfolioperspektive

© Joachim Löning

Wie integriert man eine Portfolio-Optimierungs-Lösung in ein Kernbanksystem?

Die Migration der Volks- und Raiffeisenbanken auf agree21, dem neuen Kernbanksystem der genossenschaftliche FinanzGruppe, ist das bislang größte Projekt dieser Art in der Geschichte des Verbundes. Und die Dimension des Projekts allein war nicht die einzige Herausforderung: in das neue Bankverfahren sollte zusätzlich ein systemübergreifendes Tool zur Wertpapierberatung integriert werden, das eine ganzheitliche Portfolioberatung ermöglicht – und den Beratern zudem eine verständliche Visualisierung für das Kundengespräch an die Hand gibt.

Aber: wie integriert man in eine gewaltige Software-Umgebung wie agree21 einen so spezifischen Baustein wie eine Portfolio-Beratungslösung mit Optimierung?

Über die Eigenheiten von Portfolio-Optimierung und die Integration von Software-Bausteinen

Der Bau einer so spezialisierten Anwendung wie einer Portfolio-Optimierung ist für einen generalisierten Anbieter von Bankverfahren wie die Atruvia AG keine einfache Angelegenheit. Zunächst benötigt man Rechenkerne, um die notwendigen Analysen und Optimierungen durchführen zu können. Die Rechenkerne benötigen wiederum qualitätsgesicherte und veredelte Daten, um Portfolios vollständig abbilden, sauber rechnen und Aussagen auf Einzeltitelebene treffen zu können. Gleichzeitig müssen die Benutzeroberfläche und der Ausdruck für den Kunden so gestaltet sein, dass sie für alle Beteiligten intuitiv und leicht verständlich sind und zugleich auch den regulatorischen Erfordernissen entsprechen.

Obwohl viele Bankengruppen seit geraumer Zeit “die Mauern hochziehen” und versuchen, so viele Lösungen wie möglich selbst zu bauen, war das in diesem Fall keine Option. Aufgrund der Komplexität des Themas war es für die Atruvia AG klar, dass der schnellste und effizienteste Weg, zu einer Portfolio-Optimierungs-Lösung in agree21 zu kommen, eine Kooperation sein würde. tetralog überzeugte mit ihrem seit über 20 Jahren kontinuierlich weiter entwickelten und mittels Application Programming Interfaces (APIs) flexibel nutzbaren Ökosystem etablierter Rechenkerne. Der modulare Zuschnitt der Technologie in Kombination mit einer flexiblen und hochverfügbaren Datenfeed-Plattform, die im Laufe des Projekts um ein individuelles Modul zur Zertifikate-Synthetisierung erweitert wurde, erlaubten eine agile Vorgehensweise in der Anwendungsentwicklung für die anspruchsvolle Generalistin Atruvia.

Nach dem Durchstich – Welche Möglichkeiten bietet agree21Optifolio in puncto Portfolio-Optimierung?

Seit Einführung der MiFID und ihren restriktiven Bestimmungen hinsichtlich des Produktrisikos suchen Banken und Berater nach Möglichkeiten, Anlageempfehlungen über einen Depotansatz abbilden zu können. Eine fachlich mit dem BVR abgestimmte Depot-Risikoklasse an Stelle von Produktrisikoklassen ermöglicht erstmals die Berücksichtigung von Diversifikationseffekten in der Beratung mit agree21Optifolio. Das heißt für BeraterInnen, dass die Risikoklasse einzelner empfohlener Wertpapiere nicht mehr zwingend identisch mit der Risikoklasse der KundInnen sein muss, sondern nun auch ganzheitlich entlang der Depotrisikoklasse beraten werden kann, die in agree21 durch einen empfohlenen Risikokorridor repräsentiert wird. Darüber hinaus erlaubt die Software eine Portfolio-Optimierung nach Harry M. Markowitz – dessen Nobelpreis-gekrönten Erkenntnisse zur modernen Portfoliotheorie bilden die Grundlage für viele Analyse- und Optimierungs-Funktionalitäten, die den Kern des tetralog Softwareangebots ausmachen.

Um auch die Diversifikationseffekte von Zertifikaten der DZ BANK ermitteln zu können, haben wir in der Kooperation einen Zertifikate-TED genannten Webservice entwickelt, der für mehr als 100 verschiedene Typen von Zertifikaten die für die Messung ihres Diversifikationseffektes benötigten Zeitreihen auf Grundlage der historischen Wertentwicklung des jeweiligen Basiswerts synthetisiert. Diese auf einer Monte Carlo Simulation aufsetzende Neuentwicklung ermöglicht uns nicht nur, eine adäquate Bewertung des Beitrags von Zertifikaten im Hinblick auf Risiko und erwartete Rendite des Portfolios vorzunehmen, sondern auch, die spezifischen Effekte strukturierter Produkte für die ganzheitliche Portfolio-Optimierung entsprechend der Anlageziele von KundInnen zu nutzen.

Besonders stolz sind wir darauf, dass wir im User Interface von agree21 mit einem unserer Lieblingsthemen – nämlich der Visualisierung von Abhängigkeiten, Relationen und  komplexen Zusammenhängen – sogar nach außen sichtbar sind: Unser interaktives Spider-Widget, das von der Gamification-Idee und der Gestensteuerung von Multi-Touch-Screens inspiriert ist, bildet den Dreh- und Angelpunkt der Beratung. Als interaktive Grafik bringt der „Spider“ immaterielle Werte wie Portfolio, Diversifikation, Risiko und Rendite nicht nur in einer einzigen Darstellung zusammen, sondern macht sie in der digitalen Welt anfassbar.

Probieren Sie es aus und heben auch Sie das Potenzial der Beratung mit der Depotrisikoklasse.

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